Brøndby IF – Eintracht Frankfurt (2:2)
UEFA-Cup, 1. Runde - Rückspiel
Donnerstag, 28. September 2006
Brøndby Stadion, Brøndby
15.000 Zuschauer



Heute war also der große Tag gekommen- Europapokal Auswärts mit der Eintracht! Aufgrund des eindeutigen Hinspiel- Ergebnisses von 4:0 verlor das Spiel an sich wohl etwas an Reiz, man sollte aber gewarnt sein, da es bei Bröndby ja schon mal ne 5:0 Klatsche gab! Planungstechnisch liefs natürlich nicht ganz so klasse, da die Dänen nur rund 1500 Karten nach Frankfurt schickten und diese ohne Berücksichtigung auf mich anderweitig verteilt wurden. Der Tagescharter der Fanabteilung erschien somit als akzeptable Lösung zu gefallen, wenn auch der Ausflugspreis mächtig in den Geldbeutel preschte. Zur Zeit, wo man sich ansonsten in die Backstube begibt ging’s dann zum Frankfurter Flughafen um die Reiseunterlagen noch zu erhalten und einzuchecken. Planmäßig sollte es um 7.25 Uhr losgehen, doch denkste. Im Gate warteten schon alle das es nun endlich an Bord gehen würde als man die Nachricht erhielt, das es vor 9.30 Uhr nicht losgehen würde!! Klasse! So konnte man also den Sicherheitsbereich getrost noch mal verlassen um das erste Pilsener anzutesten. Mit der Zeit kam dann die Meldung durch, das es nun doch schon um 8.30 Uhr losgehen sollte, was einem die Anzeigetafeln dann auch bestätigte. Bis zum Abflug sollte es trotzdem noch bis nach neun dauern aber man hatte ja Zeit… Der Flieger war gut besetzt, die Stimmung aber noch eher verhalten. Lag vielleicht auch am Wetter was uns in Kopenhagen dann mit Wind und Regen empfing. Vier Busse kutschierten uns dann in die Innenstadt, worauf die Zeit bis 15.30 Uhr zur freien Verfügung stand (ähnlich wie bei Klassenfahrten) ehe es von hier mit den Bussen ins Stadion gehen sollte. Nach einem kleinen Orientierungslauf zum Hauptbahnhof, traf man im bzw. vor dem „Irish Rover“ auf eine illustre Menge an Frankfurter Pöbel welcher schon gut am bechern war. Dem schloss man sich nach einem kleinen Snack natürlich gerne an, und von Zeit zu Zeit wurde die Ansammlung an rot-schwarzen Trikots immer mehr, bis es die Bedienungen des Rovers aufgaben jeden Schnipsel vor dem Pub aufzuheben. Nach gut zwei Stunden wurden dann keine Gläser mehr herausgereicht was für etwas Unmut sorgte, da die Becher die nun benutzt wurden kleiner Waren aber weiterhin 33 Kronen kosteten. Skandal! Nach einer kleinen Auszeit und einem „all you can eat“ Mittagessen ging’s zurück zum Rover wo man auf Kollege Stefan Weber traf. Nun befanden sich hier gut 400 Fans die mit Freude ein benachbartes Sportfachgeschäft immer wieder aufsuchten um Fußbälle zu kaufen und diese durch die Gegend zu schießen. Fußball spielen in der Innenstadt scheint in Dänemark aber strafbar zu sein, worauf die Bullen nach dem zweiten oder dritten Ball aufkreuzten und mitspielen wollten. Unfairerweise benutzten diese die Hände und kassierten die Bälle ein was nicht allen so gut gefiel und mit einer kleinen Pöbelattacke inklusive Bierdusche aufgezeigt wurde. Daraufhin waren die Cops heiß das Stöckchen spielen zu lassen- aber was wollten die fünf Pisser schon anrichten, zumal Pferd und Kollegen die Sache wieder beruhigten. Mit Freude traf man ich dann auf die Begleiter um Frank Falkenbach und man schwelgte in Erinnerungen an legendäre 9er Busfahrten á la Babelsberg! Bruder Thomas, der auf Rhönadler Express gebucht war, hatte bisweilen noch mit der Busfahrt zu kämpfen und die Idioten an der Fähre in Puttgarten sollen ganz schön gestresst haben und die Leute teilweise bis zu drei Stunden aufgehalten haben. Gegen 15.30 Uhr setzte sich man dann langsam geschlossen in Bewegung was dem Besitzer des Rovers sicherlich eine Träne widerfahren lies (da wir jetzt abreisten), bestimmt aber als er die Toiletten sah! Weis nicht ob irgendeiner nen Plan gehabt hat wo es langging aber der Marsch durch die Innenstadt mit so nem Mob war so was von geil, besser wie Offenbach vor drei Jahren. Nach ner halben Stunde traf man dann geplant oder zufällig auf ne S- Bahn Station welche uns nach ein paar Verwirrungen (alle rein- neeiin alle raus) irgendwie nach Bröndby brachte. Der Fußmarsch zum Stadion verlangte noch mal alles ab, damit wir uns nicht verliefen fuhren die Cops voran und die Zivibullen sorgten dafür, dass die Raub und Brandschatzungen nicht ganz so extrem ausfielen. Am Stadion traf ich dann auf Thomas der nach erfolgreicher Busfahrt zunächst noch im gebuchten Hotel eincheckte und zusammen überwand man dann die doch laschen Eingangskontrollen. Das Bier im Stadion war weitestgehend ungenießbar, hinderte aber nicht daran weiter welches zu sich zu nehmen. Unser Support war denke ich Europapokalwürdig, welchen unsere Elf auf dem Platz in Spiellaune brachte. An sich lief das Spiel aber an einem vorbei- zu überwältigend waren die Eindrücke meines ersten Europapokalauswärtsspiel mit meinem Verein, vielleicht war es aber auch nur der Alkohol. In der Halbzeit plauderte man mit Björn, der sich zusammen mit Matthias von Ransbach auf den Weg gemacht hatte, ohne Karten auf gut Glück. Gut, sah man ins Stadion bestand kein Zweifel, dass man nicht reingekommen wäre, wie es aber mit dem Gästebereich aussah, vermochte ich bei den Planungen nicht abzuschätzen. Auf dem Rasen verspielte die Eintracht zwei Führungen, mit dem 2:2 konnten wir aber gut leben da die Gruppenphase wie zu erwarten erreicht wurde. Nach Abpfiff durfte man sich noch an ein paar Bengalos und auch an etwas Rauchpulver erfreuen, bevor ich mich von Thomas verabschiedete, um die Busse zu finden die in Richtung Flughafen fuhren. Da man ja die Hinfahrt lieber mit der S- Bahn und zu Fuß meisterte dauerte es nen Moment bis Klarheit herrschte, dann aber alles ganz easy und ab zum Airport. Hier lauerte noch ein einsamer Barkeeper auf die Fliegergemeinde, der sich dann auch noch mal die Hände wund zapfen durfte. Von mir bekam er meine letzen Kronen und dann konnte doch tatsächlich pünktlich gestartet werden. Und die Laune im Flieger war nun doch etwas ausgelassener wie noch am Morgen. Zunächst wurde Flugkapitän Dunkel abgefeiert mit „Ohne Dunkel haben wir keine Chance“ „Wir wolln den Dunkel sehn“ „Frieedhelm Dunkel“ „Ohne Dunkel wär hier gar nichts los“ huldigte man den Chef an Bord, der dann auch mal nett aus seinem Cockpit grinste. Beim Start war zwar ein „steht auf wenn ihr Adler seit“ geplant, die netten Flugbegleiterinnen hatten dann aber was dagegen. Herr Dunkel brachte den Vogel dann sicher nach oben und ich legte ein Schläfchen ein, welches erst mit dem aufsetzen am Flughafen in Frankfurt endete. Dank der Ausnutzung der Fahrbahnbreite (Danke noch mal an die Cops die nicht da waren) kam ich dann sicher gegen 2 Uhr in Eckweisbach an, wo es eigentlich gleich galt die Hände in den Teig zu stecken. Doch dank der Zuverlässigkeit meiner Fachkräfte konnte es noch mal drei Stunden ins Bett gehen, ehe mich die Wirklichkeit wieder hatte.
Gruß an alle Freunde und Bekannte, wir sehen uns in Istanbul!