Das verschneite (!) Wochenende verbrachte man arbeitsbedingt in der Backstube. Heute ging es temperaturtechnisch kühl weiter, denn mein zweites offizielles Eishockeyspiel, nach einem Besuch der Kassel Huskies Anfang der 2000er Jahre stand an. Nachdem der FC Arosa zur Rückrunde 16/17 leider seine Fußballmannschaft zurückgezogen hat, braucht es vor Ort sportliche Alternativen! Mit dem EHC Arosa ist hier eines der (ehemals) erfolgreichsten Teams des Schweizer Nationalsports beheimatet. Ein kleiner geschichtlicher Rückblick verrät die glorreiche Vergangenheit des 1924 gegründeten Eishockeyclubs, welcher in den Jahren 1951, 1952, 1953, 1954, 1955, 1956, 1957, 1980 und 1982 die Schweizer Meisterschaft feiern konnte! Mit neun Meistertiteln (sieben in Folge!) steht man somit auf Rang drei der Bestenliste hinter dem HC Davos (31) und dem SC Bern (15). Zurück in der Gegenwart dümpelt man im Amateurbereich herum. Heute Abend freut man sich aber auf den EHC Chur zum Bündner Derby – wenn auch auf Testspielebene. Aber egal, Derby is Derby und so sahen es auch 275 nicht zahlende Zuschauer, denn der Eintritt war heute Abend frei! Aus Chur kam ebenfalls eine kleine Delegation mit Trommel und Fahnen den Berg hinauf, akustisch beließ man es aber auf Freundschaftsspielbasis. Die Eissporthalle (Sport- und Kongresszentrum, so der offizielle Name) des EHC Arosa liegt direkt am örtlichen „Obersee“, eingerahmt von einer beeindruckenden Bergkulisse auf 1742 Metern Höhe. Die Zuschauerkapazität wurde über die Jahre hinweg mehrmals zurückgebaut und beträgt heute 2200 Plätze. Mehrere Reihen Holzsitzbänke auf der einen, sowie in Vereinsfarben gehaltene Klappsitze auf der anderen Seite verleihen optisch Charme und Abwechslung. Als es dann auf dem Eis los ging wurde auch dem teilweise regelunkundigem Stadionrumtreiber schnell klar, das es spielerisch ein schwerer Abend für den Gastgeber werden sollte. Die Steinböcke aus dem Tal wirkten zumindest im ersten Drittel zusehends überlegener. Dies relativierte sich dann im weiteren Verlauf, dennoch konnte der EHC Chur die Hausherren tortechnisch immer auf Abstand halten. Bei den 2minütigen Zeitstrafen ging der EHC Arosa aber als klarer Sieger vom Eis – hier konnte ein deutliches 14 zu 7 erzielt werden! Auch Speis und Trank sollten heute Abend nicht zu kurz kommen... Eine bunte Mischung aus Bier, Nussgipfel und Pizza wurden gereicht und für geschmacklich gut empfunden. Kurz vor Ende der Partie schlenderte man noch durch das Clubstübli und betrachtete Bilder aus der guten alten Zeit. Dann ging es schnurstracks noch mal ne Stunde ins Bett, ehe mich die schweizerische Brotkultur wieder hatte. Die Tage heißt es dann erstmal Koffer packen, denn es geht die nächsten zwei Wochen Auswärts zu Hause weiter. In diesem Sinne: Hopp Arosa und bis bald!