Samstag, 21. April 2018
Vorarlbergliga (4. Liga)
Reichshofstadion, Lustenau
SC Austria Lustenau II – FC Blau-Weiß Feldkirch (4:2)
124 Zuschauer



(Spiel 2/2) Der Holzstraße den Rücken gekehrt, machte man sich auf den Weg zum zweiten Highlight des Tages, dem Reichshofstadion! Sind zwar nur ein paar hundert Meter zu Fuß, dennoch hatte ich kurz mit kleinen Orientierungsschwierigkeiten zu kämpfen, die den Weg dann ein bisschen länger werden ließen. Schieben wir es auf die Sonne, welche erbarmungslos auf den Kurzhaarschnitt knallte! Das 1951 eröffnete Stadion trägt leider seit Anfang des Jahres einen Sponsorennamen, welcher von mir im weiteren textlichen Verlauf aber gekonnt ignoriert wird. Bis auf den Werbenamen hat das Stadion seinen derzeitigen Charme aber noch nicht eingebüßt, ein anstehender Umbau wird zeigen was vom aktuellen Flair übrig bleiben wird... Die heimische Nordkurve erstrahlt mit ihren Stahlrohrelementen sowie zehn grün-weißen Stützpfeilern für die Dachkonstruktion ebenso im Sonnenlicht, wie auch das weitere Stadionumfeld mit der überdachten siebenreihigen Haupttribüne. Gen Süden steht eine weitere Stahlrohrtribüne und die Mischung aus „schön gammlig“ und moderne macht das Reichshofstadion zu einem prächtigen Unikat in der heutigen Stadionlandschaft. Hinter der Nordkurve befindet sich das „Austria-Dorf“, welches heute aber wie ausgestorben schien. Demnach hatte auch die örtliche „Hugo-Kleinbrod-Kapelle“ geschlossen, hier hätte man ja gerne ein paar Stoßgebete hinsichtlich des Pokalfinals am 19. Mai in Berlin an den Herrgott entsendet. Mit Anpfiff der Partie war dann eine sehr überschaubare Zuschaueranzahl im Stadion zugegen, man bekam aber ein ansehnliches Spiel zu sehen, in welchem die Gäste aus Feldkirch überraschend mit 0:2 in Führung gingen. Mitte der ersten Halbzeit kamen dann die Kassierer vorbei – nein, nicht die vom „Das Schlimmste ist wenn das Bier alle ist“, sondern die mit den gelben Ordnerkitteln. Diese kassierten sechs Euro Eintritt und gaben mir als Dank ein Tombola-Los mit der Nr. 75. Ich war dann ganz aufgeregt und spitze während der Halbzeit die Ohren, wann ich denn nun aufgerufen werde, um meinen schmackhaft gefüllten Präsentkorb abholen zu können. Es sollte sich dann jedoch herausstellen, das der Schnipsel so was wie ne Eintrittskarte darstellen sollte und ich ohne „Ahle Wurscht“, Wein und sonstigen Leckereien abziehen musste. Mit dieser Erkenntnis galt es nun sich selber um Wurst und Sauferei zu kümmern. Hierbei wurde man aber nicht enttäuscht und muss den Grillmeister lobend erwähnen! Auf dem Spielfeld drehte die Austria das Spiel anschließend mit schön anzusehenden Toren noch in einen komfortablen 4:2 Sieg, wohl auch dem geschuldet, dass sich die Gäste bereits vor der Halbzeit durch eine gelb-rote Karte selbst dezimierten. Mit Abpfiff ging es dann dank schlechter Busverbindungen sportlichen Schrittes knapp vier Kilometer zum Bahnhof nach Heerbrugg, welchen man aber überpünktlich vor der ankommenden gebuchten Bahn erreichte. Durchgeschwitzt und etwas aus der Puste war man dann froh den Präsentkorb nicht gewonnen zu haben, denn das wäre bestimmt nen übles Geschleppe geworden! Was bleibt, ist ein sensationell schöner Tag in Lustenau mit zwei besuchten Anlagen der Spitzenklasse, sowie einem leichten Muskelkater in den Oberschenkeln. Anbei noch unbekannte Grüße an Olivia, und - „Für immer Reichshofstadion!“