Verdammte Scheiße! – 19 Tage ohne Fußball, dafür ne fette Erkältung nahe einer Lungenentzündung, ließen euren Droog und Schreiber brachliegen. Ohne Energiereserven für das runde Leder am Wochenende gammelte man zu Hause statt „Auswärts“ herum und hinterfragte den Sinn des Lebens ohne Fußball... Schon der Gang aufs Scheißhaus war nen Kraftakt, ganz zu schweigen von der täglichen Maloche. Doch euer Alex isn Working Class Hero, demnach zog man das gekonnt durch! Zwar noch nicht genesen, musste es heute aber raus auf die Straße gehen, denn aus Edermünde rief mich ganz laut das Gemeindederby zwischen dem SC Edermünde und dem TSV Besse. Beide Sportplätze trennen lediglich fünf Kilometer voneinander, in der aktuellen Tabelle sind es jedoch stattliche 17 Punkte, die der heimische Tabellenführer auf den heutigen Gast Vorsprung hat. Aber drauf geschissen – Derby is Derby, da ist alles andere irrelevant! Neben ner feinen Eintrittskarte für vier Euro wird man durch die Boxen von „Unantastbar“ begrüßt! Das macht Bock auf neunzig Minuten Derby auch wenns keine bengalischen Feuer zu sehen gab. Der Sportplatz thront über der Ortschaft und unterhalb der „Basaltkuppe Hahn“. Diese bestieg man noch vor Anpfiff und konnte so die trübe und wolkenverhangene Aussicht genießen. Mit dem Einlaufen der Teams war hinter den Barrieren gut was los und beide Fanlager verteilten sich auf die beiden Geraden. Auch der „schwarze Block“ aus Besse war zugegen und machte mit Singsang, Support und zwei Fahnen die kompletten neunzig Minuten auf sich aufmerksam. Chapeau und Hut ab! Nach kurzer Spielzeit gingen die Gäste etwas überraschend in Führung und hielten diese bis zur Halbzeit. Diese wurde dazu genutzt sich in die Schlange am Bratwurst-Stand einzureihen und bei Wiederanpfiff hatte man dann auch seinen köstlichen Fettschlauch im tagesfrischen Brötchen in der Hand. Weiterhin unerwartet defensiv agierte der Tabellenführer in blauer Spielkleidung, was den Gästen Raum bot, ihr gefährliches Konterspiel darzubieten. Somit klingelte es zur Freude der rot-weißen mitgereisten Fans noch dreimal im Kasten des SC Edermünde und am Ende stand ein deutliches 0:4 aufm Zettel des Herrn Schiedsrichters. Das Ding wurde dann ordentlich und ausgelassen gefeiert, ehe es für mich zurück auf die Straße ging. Geiler Programmpunkt nach drei Wochen Abstinenz und wenn es der Geist verlangt, muss der kranke Körper halt mitziehen! „Es geht wieder los, es ist wieder soweit, dass Warten war nicht einfach, doch nun sind wir bereit, voll Adrenalin, es juckt unter der Haut, denn wir wissen, dieses Mal sind wir ganz vorne mit dabei. Das Stadion brennt, wir stehen in Flammen, könnt ihr uns sehen? Bengalische Feuer zeigen, wo wir stehen, wir stehen hier und singen laut im Chor, vereint nach vorne, UNANTASTBAR, ins fremde Tor.“ Ich bin geheilt! Alright!