Warum in die Ferne heizen, wenn das Kreuzchen liegt so nah...?! Mit Goethes Worten düste man schnell nach Eiterfeld, denn der dortige Kunstrasenplatz am Hain wartet seit Jahren darauf von mir endlich weggescheppert zu werden. Fünf Grad Celsius, null Ausbau und nen Abrissmärkchen für sechs Euro – nichts ist so hart wie das (Hopper)Leben! Doch der Kick auf der Plastikwiese entschuldigte die widrigen Begebenheiten. Da es nunmal nix groß zu sehen gab musste sich eurer Droog und Schreiber tatsächlich neunzig Minuten mit Fußball beschäftigen. Das viel heute aber nicht schwer, da das Spiel wie gesagt echt klasse war. Es ging hin und her, mit schönem Geschrei aufm und neben dem Platz. Die heimische SG Eiterfeld/Leimbach konnte sehenswert in Führung gehen, ehe die Gäste vom Lichtenauer FV 1919 aus dem Frau-Holle-Land das Zepter übernahmen und mit dem Halbzeitpfiff gar mit 1:2 führten. Der Gewinner des Tages war heute ganz klar die köstliche Bratwurst, welche man sich in der Pause ins Gesicht schmierte. Serviert im tagesfrischen Brötchen ließ das obligatorisch zu testende Wurstbrät keine Wünsche offen. Volle Punktzahl und hinein in die zweite Halbzeit. Hier folgte auch gleich der frühe Schock nach der Kabinenansprache und "HeLi" ging mit 1:3 in Führung. Bis zur 72. Spielminute war dann frieren und unnötiges Rumgelatsche angesagt, wobei ich schon bekleidet war, als ob ich den Mount Everest besteigen wollte. Zweifach Thermo-UW und die dickste Jacke die der Kleiderschrank zu bieten hatte. Ich muss schon sagen, ich bin ein echtes Frierkätzchen... Aber seit bitte nicht spöttisch! Steh sonst zehn Stunden am Tag vor nem 270°C heißen Backofen. Nun aber zurück zur 72. Spielminute, in der die SG Eiterfeld/Leimbach das 2:3 erzielen konnte. Und nun wurde auch mir wieder warm ums Herz, denn die letzten Spielminuten waren spannend, elektrisierend UND erwärmend für alle Fußballfanatiker! Nur zwei Minuten später viel das verdiente 3:3 und ganz Eiterfeld stand Kopf. Bengalos erleuchteten den Abendhimmel, beide Ultragruppierungen in Bestform – mit Schwenkfahnen und leidenschaftlichem Support. Die Hools verabredeten sich auf ein 30:30 aufm Parkplatz... und ab Bangalos ist leider alles gelogen! Nichtsdestotrotz nochn feines Ding am Ende und eine tolle kämpferische Leistung der SG Eiterfeld/Leimbach. Zufrieden gings mit Sitzheizung nach Hause und dort begrüßte mich ein Heizungsausfall... Rien ne va plus und lustig ist das Zigeunerleben, Faria, faria, ho!