Freitag, 23. Oktober 2020
Teufelsschlucht, Irreler Wasserfälle und die Teuflische Acht

Das Naturparkzentrum Teufelsschlucht liegt nahe der Ortschaft Irrel, in der Verbandsgemeinde Südeifel. Ne Stunde Fahrt war zu absolvieren, ehe unsere 6-stündige Wanderung beginnen sollte. Am Eingang des Besucherzentrums befindet sich ein Dinosaurierpark, den wir aber links liegen ließen, waren eh keine echten – sondern nur aus Plastik. Wir begaben uns auf den auserwählten längsten Rundwanderweg - „die Teuflische Acht“ und erreichten nach mehreren kleinen Zwischenstops den Einstieg zur Teufelsschlucht. Diese entstand gegen Ende der letzten Eiszeit, vor rund 10.000 Jahren infolge eines Felssturzes bzw. einer Serie von Felsstürzen. Maßgeblich für dieses Ereignis waren die geologischen Situationen zum einen und die klimatische Situation zum anderen. Die stark geklüfteten, mehr oder weniger porösen Gesteinsschichten des sogenannten Luxemburger Sandsteins lagern auf den zur Wasserundurchlässigkeit neigenden Schichten des Keuper (auch irgendein Gestein). Somit ergibt sich bei fortschreitender Verwitterung eine instabile Lagerung durch Unterschneidung der Sandsteinbasis. Gegen Ende der letzten Eiszeit erreichte diese Unterschneidung in Kombination mit ausgedehnter Frostsprengung wohl ein Maximum, das besagte Felsstürze zur Folge hatte. Heute zeugen zahlreiche Felsblöcke an den Hängen des Ferschweiler Plateaus von den Massenbewegungen dieser Zeit. Die Teufelsschlucht ist eine Felsspalte von etwa einem bis fünf Meter Breite, die als direkte Folge der Felssturzereignisse entstand. War ne ganz schöne Kraxelei, die sich aber lohnte wenn man auf solch Naturspektakel steht. Nachdem wir die Schlucht durchquert hatten ging es weiter zu den Irreler Wasserfällen, wobei die Bezeichnung „Wasserfälle“ etwas übertrieben ist, Stromschnellen passt da eher. Dort war dann erstmal Baden und Planschen für die Hunde angesagt, die Mama war danach allerdings klatschnass. Weiter ging´s auf der teuflischen Acht, vorbei an abgeernteten Hopfenfeldern. Hier in der Südeifel, im Tal der Prüm, liegt das einzige Hopfenanbaugebiet von Rheinland-Pfalz. Und hier wächst Hopfen von ganz besonderer Qualität: Nicht umsonst wirbt die Bitburger Brauerei gern mit dem einzigartigen "Bitburger Siegelhopfen". Schade nur, dass aus so hochwertigem Hopfen ein so mieses Bier gebraut wird... Wir kletterten dann noch etwas über Steine und Bäche, ehe der Rundwanderweg eine Kehre machte und wir uns auf dem Rückweg befanden. Ziemlich platt, nass, durchgeschwitzt und hungrig kamen wir am frühen Abend wieder am Auto an. Die Hunde schliefen sofort ein, nachdem sie von Frauchen erstmal fachmännisch getrocknet wurden. Auch wir wechselten die Kleidung und freuten uns dann über Kaffee und Gebäck. Mit einsetzender Dunkelheit verließen wir mit als letztes den Parkplatz und fuhren in Richtung Daleiden. Somit ein gelungener Tag und mit das Beste was man zu Corona-Zeiten machen kann.