Da wir in der Nacht noch gut 150 km gefahren waren, konnten wir bis 9 Uhr pennen, um dann locker in den Tag zu starten. Die Außentemperatur ließ zwar noch etwas zu wünschen übrig, dennoch ging’s bei Sonnenschein und blauem Himmel los. Erstes Ziel nach gut fünf Minuten Fahrt war ein Aldi-Markt den wir in der Nacht noch gesehen hatten, um sich hier mit ein wenig Proviant einzudecken. Außer ein paar Schokocroissants gab’s aber nicht wirklich viel ansprechendes für mich. Und die freundliche Kassenbedienung stahl uns dann satte fünfzehn Minuten von unserer kostbaren Zeit, als wir unmenschlich lange an der Kasse auf diese warten mussten! Die Franzmänner sahen dies ganz gelassen nur die zwei deutschen machten schon Pläne wie man den Laden wohl hätte schnell plündern können... Nur Spaß! Da wir uns die Maut über die Autobahn sparen wollten ging’s über Aubenas, Mende und Rodez in Richtung Albi, wo Maik ein Formel1- Hotel für die Nacht gebucht hatte. Wir kamen recht gut vorwärts, auch wenn ich immer wieder am einpennen war. Landschaftlich war die Strecke über Serpentinen hoch ins Gebirge, gefolgt von flachen Tälern ein echtes Highlight! Frankreich pur. Am späten Nachmittag erreichten wir dann Albi und fanden das gebuchte Hotel auch ohne Schwierigkeiten. Nach kurzem Relax gings dann aber gleich weiter nach Toulouse, wo uns die Verkehrsführung zunächst etwas verwirrte, das Stadion dann aber doch recht schnell gefunden wurde. Das Auto parkten wir ein paar hundert Meter vom Stadion entfernt im Wohngebiet. Da bis zum Anpfiff noch massig Zeit war konnte etwas herumgeschlendert werden. So freute sich der Magen mal über was Warmes und endlich konnte mal das ein oder andere Bierchen genascht werden. Für satte 22 Euro erhielt ich dann Einlass auf die Gegentribüne die aus taktischen Gründen gewählt wurde, um so Heim- und Gästekurve beobachten zu können. Naja, hätte ich mir auch getrost sparen können, da absolut nichts lief. Aus Nizza waren gut 2-3 Busladungen da, die zwar ganz gut auf sich aufmerksam machen konnten, dafür enttäuschte aber der heimische Support auf ganzer Linie. Und auch die Veranstaltung auf dem Grün vermochte die Lage nicht sonderlich zu verbessern. Schnöder Fußball ohne Kampf und Herzblut. Schiedlich, friedlich trennte man sich am Ende leistungsgerecht 1:1. Die knapp 16.000 Zuschauer waren auch schnell aus dem Stadionumfeld verschwunden, was für eine Großstadt wie Toulouse doch recht armselig ist. Hier scheint dann doch das Rugby in der Gunst des Betrachters Vorrang zu haben, wie man im Laufe des Tages erfahren hatte. Im Shop an der Haupttribüne ergatterte ich dann noch den obligatorischen Vereinswimpel und dann ging’s zurück nach Albi, welches wir nach einer knappen Stunde wieder erreicht hatten.