Sonntag, 22. Mai 2016
Kreisoberliga Westthüringen
Stadion im Kaffeetälchen, Tiefenort
FSV Kali Werra Tiefenort – FSV Leimbach (3:0)
250 Zuschauer



Heute sollte es ins nostalgische „Stadion im Kaffeetälchen“ gehen. Bis zur Wende spielte die BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort zwanzig Jahre in der zweithöchsten Spielklasse der DDR und rangiert in der „Ewigen Tabelle der DDR-Liga“ auf Rang 25. Der Ruhm von damals ist leider längst verflogen, der Charme des 8.000 Zuschauer fassenden Stadions blieb über die Jahre aber weiter bestehen und lässt die Hopperherzen höher schlagen! Die Bilder sagen mehr als tausend Worte, dennoch möchte ich eine schriftliche Hommage nicht auslassen. Bereits der ehemalige Eingangsbereich erweckt Freude: „BSG Aktivist“ liest man dort in zwei Eisentoren eingearbeitet, darunter jeweils zwei gekreuzte Hämmer, die die Verbundenheit zur hiesigen Kalibergbauregion darstellen. Heute bleiben die Tore und die daneben erbauten Kassenhäuschen geschlossen und man erhält eine Abriss-Eintrittskarte auf dem Weg zur Sitzplatztribüne auf der Gegengerade. Acht Sitzreihen, die durch eine in der Mitte befindlichen Treppe unterteilt sind, laden zum Sonnenbad ein – einzig das Absperrband in der ersten Reihe passt nicht ganz so zeitgemäß ins Bild, aber man will ja nicht kleinlich sein! Soll wohl auch davor bewahren, besoffen auf den Platz hinunter zu fallen. Weiter geht’s im weiten Rund zu den mächtig wirkenden Stehtraversen, die man allzu gerne mal zur damaligen Zeit, gefüllt gesehen hätte! Im oberen Teil befinden sich zahlreiche Wellenbrecher, am Ende der Geraden wurden weitere fünf Reihen mit Sitzmöglichkeiten errichtet. Alles in allem, einfach Weltklasse! Am Vereinsheim ist eine kleine digitale Anzeigetafel angebracht und zwischen den beiden Reservebänken, die sich im Hintertorbereich befinden, steht eine funktionstüchtige Halbzeituhr. Fußball sollte dann auch noch gespielt werden! Zum Derby war der Tabellenfünfzehnte aus dem 6 Kilometer entfernten Leimbach angereist. Jene fanden aber zu fast keinem Zeitpunkt ins Spiel, womit der 3:0 Heimerfolg am Ende keinen der 250 Zuschauer groß überraschte. Dennoch kann man berichten, dass die Partie bissig und mit viel Geschrei geführt wurde und der Schiri öfters mal etwas unglücklich agierte. Letztlich ein nettes Rahmenprogramm für diese altehrwürdige Sportstätte. Glück auf!