Mit dem 700. Spiel sollte heute nach dem Stadion im Kaffeetälchen eine weitere Perle gekreuzt werden – die Hessenkampfbahn in Kassel. Ansonsten ein Non-League Ground, machte eine Spielverlegung in diese wahrlich nette Spielstätte einen Besuch am heutigen Tag möglich. Zunächst flanierte man ausgiebig durch den Staatspark Karlsaue, ehe man am nördlichen Ende an der Orangerie angekommen einen Kaffee dinierte. Direkt hinter dieser grenzt die Hessenkampfbahn an, welche im Jahre 1926 eröffnet wurde. 1943 sahen hier 20.000 Zuschauer das Spiel Spielverein 06 Kassel gegen den FC Schalke 04, welches die Knappen mit 1:8 für sich entscheiden konnten.
Am Eingang latzte man nen Fünfer und bekam eine ordentliche Eintrittskarte ausgehändigt. Auf beiden Geraden sind jeweils drei Sitzreihen mit Holzbänken installiert, dahinter befinden sich nochmals drei Stufen. Drei weitere ehemalige Eingangsbereiche sind wohl seit Jahren verschlossen und an deren Eingangstoren nagt der Zahn der Zeit. Umgeben ist das gesamte Stadion von einer Hecke aus Hainbuchen. Eine Leichtathletiklaufbahn umgibt das Spielfeld, auf dem heute die zweite Mannschaft des KSV Hessen Kassel den SVA Bad Hersfeld empfing. Eine gute halbe Stunde hielten die Gäste dem Druck des KSV ganz gut stand, dann ging es aber ziemlich schnell und der Gastgeber führte binnen acht Minuten mit 2:0. Nach der Halbzeit legte Kassel noch ne Schippe drauf und erzielte in fünf Minuten drei Treffer! Man konnte schon mit dem Gedanken spielen, das es heute zweistellig werden könnte, aber bei den schwül-warmen Temperaturen schalteten die „Hessen“ dann einen Gang runter und beließen es letztlich beim 5:0. Mit zwei koffeinhaltigen Getränken und einer Bratwurst im Bauch verließ man zufrieden diesen altehrwürdigen Spielort und schlenderte vorbei an zahlreichen Bars und Cafés den Auedamm hinunter zum Auto. Zahlreiche Staus und stockender Verkehr brachten das Gemüt nochmal zum schwitzen ehe man wieder zu Hause eintraf.