Nach einem arbeitsreichen Juli und weiteren 17 Jahren sollte es nach dem obligatorischen Besuch des Rheinpark-Stadions in Vaduz mal wieder nach Liechtenstein gehen. Die Anreise mit Bus & Bahn verlief störungsfrei und so konnte man eine Stunde vor Anpfiff die Sportanlage genauer unter die Lupe nehmen. Für 10 Franken Eintritt erhielt man eine Eintrittskarte (!) und ein Programmheft. Das Hauptaugenmerk richtete sich zunächst den in Vereinsfarben gehaltenen Sitzschalen entlang der „Gegengerade“. Zumal es ansonsten nicht viel zu sehen gab, konnte man dann den Anmarsch des kleinen aber feinen Gästemobs beobachten, die mit Böllern und etwas Pyro beim Betreten der Anlage auf sich aufmerksam machten. Anscheinend wurde das restliche Material von den zwei engagierten, in Profiausrüstung vertretenen Security-Heinzen konfisziert. Dies tat der Stimmung auf Seiten der Gäste im weiteren Verlauf aber keinen Abbruch, im Gegenteil, es wurde ein solider neunzig Minuten-Support mit Trommel und Schwenkfahnen abgeliefert! Als Italienliebhaber der frühen 2000er Jahre galten meine Sympathien bereits vor dem Anpfiff den Gästen aus dem Tessin, die mich demnach am heutigen Tag auch nicht enttäuschten! Noch vor dem Halbzeitpfiff galt es das gastronomische Duett anzutesten – Bratwurst und Bier für 11 Franken konnten geschmacklich mit Bestnoten deklariert werden! Beim fotografieren der Speisen wurde ich dann seitens der Gäste als „Groundhopper“ entlarvt. Dem musste ich widersprechen, mit dem Zusatz, dass diese Zeiten lange vorbei sind… Nach der Halbzeit begann die Operation „Wimpelbeschaffung“, die leider wieder fehlschlagen sollte. Nachdem man sich bis zum Vereinspräsidenten durchgeschlagen hatte, teilte dieser mit, das zur Zeit keine Wimpel vorrätig wären und ob ich in zwei Wochen nochmal kommen könnte, dann wären sicherlich wieder welche da! Dem musste ich leider entgegnen das ich nur EINMAL hier sei... - es sei denn Eintracht Frankfurt spielt mal hier im Europapokal Nach der Niederlage an der Wimpelfront wurden noch ein paar Runden um den Platz gedreht, ehe es dann pünktlich zur Bushaltestelle zurück ging. Anmerkung am Rande: Bellinzona konnte die Partie ungefährdet mit 3:0 für sich entscheiden. Am Abend gastierte man noch in der Pizzeria des Vertrauens, schaffte entgegen der sonstigen Wochenendgepflogenheit aber nur eine Pizza! Netter Tag in Liechtenstein mit italienischen Flair, in der schweizerischen vierten Liga. Forza Bellinzona!