Samstag, 21. Oktober 2017
Super League (1. Liga)
Stadion Letzigrund, Zürich
FC Zürich – Grasshopper Club Zürich (0:4)
17.783 Zuschauer



Siebzehn Jahre nach dem letzten Besuch im Letzigrund und derweil 247 verpassten Stadtderbys, erfand ich es als angemessen hier mal wieder reinzugucken. Die Bambule vor dem Spiel rund um das Stadion verpasste ich, da ich erst gegen kurz nach 18 Uhr an der Badenerstrasse 500 eintraf. Demnach kann ich auch nix dazu sagen, was lief und was nicht, nur die Bullen waren teilweise schon sichtlich angespannt und hatten auch einen großen blauen Spritzenwagen mitgebracht. Ohne große Umwege ging es zügig ins Stadioninnere und man wunderte sich an der Einlasskontrolle, dass man vom Ordnerpersonal nicht mal berührt wurde!?! Tja, wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich auch, wie viele andere mein Büchsenbier mit ins Stadion gebracht – verrückt! Die Südkurve war derweil mit der Vorbereitung der Choreo beschäftigt, GC kam erst ziemlich spät in den Block und beließ es beim Einlaufen der Teams bei einer einfachen Schalparade. Delta Security hatte im Gästesektor wohl mal wieder ganze Arbeit geleistet, denn nicht eine Fackel erhellte während der neunzig Minuten den Gästeblock. Auf Seiten des FCZ wurde inmitten der Südkurve das Vereinswappen gezeigt, jeweils seitlich davon Schwenkfahnen geschwenkt und mit Luftballons und Papierschnipsel geworfen. Nettes Bild – ein bisschen Pyro hätte die Choreo noch etwas aufgewertet aber man will ja nicht kleinlich sein...! Die Stimmung in beiden Kurven war eines Derby angemessen, wenn auch mit laufendem Spielverlauf die Capos der Südkurve Mühe hatten die Kurve bei Laune zu halten. War das Spiel anfangs noch ausgeglichen, riss GC nach gut zwanzig gespielten Minuten die Partie förmlich an sich und spielte den FCZ mit ansehnlichem Kombinationsfußball praktisch an die Wand. Kurz vor der Halbzeit war es Zeit den kulinarischen Bereich des Stadions aufzusuchen, denn der Magen meldete das Wurst 1 vom Spiel am Nachmittag verdaut sei. Zu futtern gab's die ganze Palette, von Pizza zu Chicken Nuggets, von Burger bis Veggie-Burger, nur Alkohol gab es leider keinen. Gut, war abzusehen, aber die alkfreie abgestandene Plörre (0,4L für 5,50 CHF) war echt das Letzte! Da folgte die Strafe gleich auf dem Fuße, denn wie kann man auch nur nen alkoholfreies Bier kaufen?!? Zwischen die Zähne gab's nen Züri-Chnebel für 6,50. Gut, für mich wars ne Bratwurst, aber will halt alles seinen Namen haben. Dazu wurde ein längliches dunkles Brötli gereicht, was mit der Wurst zusammen zufriedenstellend den Gaumen passierte. Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam dann auf Seiten der Südkurve auch ein bisschen Pyro ins Spiel, eine spielerische Erleuchtung fanden die Spieler des FCZ darin aber keine und man kassierte letztendlich die höchste Heimniederlage im Stadtderby seit 68 Jahren! Mit Abpfiff ging es in die nächste Tram (wo ordentlich drin gekifft wurde) gen Hauptbahnhof, da man sich noch etwas für die Nacht eindecken wollte. So zwei Würste am Tag, sind's dann auch nicht wirklich. Mit Einkaufskörbchen ging es dann durchs Migros und als erstes vielen zwei kalte Bierchen hinein! Nach dem „köstlichen“ Mahl bestehend aus einem Liter Bier, einem griechischen Salat und einem Chicken-Curry-Mango Wrap kam ich in der gebuchten Absteige für 59 CHF doch noch auf meine Randale-Kosten. Die Bullen mussten zwei mal aufkreuzen und eine Beziehungskrise schlichten, die dummerweise direkt vor meiner Zimmertür über mehrere Stunden ausgetragen werden musste! So war die Nacht dann auch noch ein Mords-Trip mit großer Schaffe, viel Geschrei und Ultra-Brutalem!