Vom Spiel in Heringen ging die Fahrt weiter durch „das Land der weißen Berge“ nach Kleinensee. Hier hatte man am morgen schon den ehemaligen Grenzverlauf zwischen Kleinensee und Großensee in Thüringen besucht und gerade an dieser historischen Stelle ist es krass den geschichtlichen Irrtum direkt vor Augen zu sehen. Beide Ortsschilder trennen lediglich ein paar hundert Meter, dazwischen befand sich der unüberwindbare eiserne Vorhang. Ein kurzer Plausch mit einem Ost-West Pärchen wertete den Besuch nochmals auf und ich erhielt von beiden persönliche Erfahrungen über ihr Leben entlang der Grenze, als diese noch bestand hatte. Mit dem Einlaufen der beiden Mannschaften betrat ich das Pappelstadion, welches man auf Nachfrage durchaus noch so nennen kann, da der Sportplatz einst von großen Pappeln umgeben war. Ausbautechnisch zwar nix großes, aber die kleine Verkaufsbude und der angrenzende Grillstand versprühen ungemein Charme. Zum Derby kam die zweite Mannschaft der SG Wildeck angereist und man bekam eine leidenschaftlich geführte Partie zu sehen. Quasi mit dem Halbzeitpfiff gelang der SG Kleinensee/Widdershausen per verwandeltem Strafstoß die 1:0 Führung und ich checkte die ansprechende Bratwurst die geschmacklich überzeugen konnte. Die zweite Halbzeit war nix für Schönwetterfans, da es Apostelfürst Petrus durchregnen ließ. Der Spiellaune der schwarz-weiß gekleideten Gastgeber brachte dies aber keinen Abbruch und man konnte auf 2 und 3:0 erhöhen. Nass bis auf die Knochen gings zum Auto, während die SG Wildeck noch den Anschlusstreffer erzielen konnte. Ein gelungener und geschichtsträchtiger Fußball-Feiertag neigte sich mit Abfahrt dem Ende entgegen und ich hatte zwei weitere lang ersehnte Grounds in der Tasche.