Juni 1998 – Sonderzug nach Zwickau! Auf dem Weg zum Westsachsenstadion wurden damals zahlreiche Scheiben in den bereitgestellten Bussen entfernt... Weitaus weniger asozial ging es heute knapp fünfundzwanzig Jahre später zurück in die ehemalige Fertigungsstätte des Trabant 601. Die A4 war für nen Freitagnachmittag überraschend frei und so düste man die 240 Kilometer recht stressfrei durch. Geparkt wurde in nem augenscheinlichen sozialen Brennpunkt oder es sah nur ungewohnt unbekannt aus... Bis die Ticketschalter öffneten hatten wir noch allerhand Zeit etwas umher zu lungern, ehe es dann mit Stadionöffnung und nach ner laschen Leibesvisite rein ging. Leider verpasste man die Spielzeiten im Sportforum Sojus 31, dass Stadion Zwickau gebaut auf einem ehemaligen Plattenbauviertel kann zwar optisch überzeugen, weitgehender Charme aber Fehlanzeige. Vier freistehende Tribünen, durch die es sprichwörtlich durchzog wie Hechtsuppe. Dann gleich die erste Enttäuschung – keine Bratwurst im Stadion! Nur nen „Zwigi“, was zwei mickrige Wiener Würstchen waren. Somit also Schnitzel- und Fischbrötchen samt Kaffee schwarz. Preise wie im Westen – 14 Euro für den Bums! Mit dem Einlaufen der Teams, gabs ne ansehnliche Choreo vom Red Kaos zu sehen. Fähnchen in rot-weiß und mehrere große Doppelhalter die den Schriftzug „FSV Zwickau“ darstellten, dazu nen paar Blinker und Bengalos. Auf Oldenburger Seite, die mit rund 150 Mann angereist waren, ein bisschen Fahne schwenken – insgesamt aber ein guter Support der Niedersachsen. Das Kellerduell, 16. gegen 17. versprach kein großes Fußballfestival zu werden, umso erfreudiger gleich das Tor des Tages in der dritten Spielminute. Zwickau in der ersten Halbzeit viel zu passiv und ohne Durchsetzungskraft. In der zweiten Halbzeit waren die heimischen „Schwäne“ dann allerdings wie ausgewechselt und man spielte nur auf das Tor der Gäste zu. 12:0 Ecken, 60% Ballbesitz und ein verschossener Elfmeter, ließen das Endergebnis fast tragisch wirken. Wir sahen zu, dass wir zur Karre kamen und düsten davon. Gen Westen alles frei und die ersten zwei angesteuerten Fast-Food Restaurants geschlossen. Irgendwo zwischen Erfurt und Eisenach gabs dann zwei Burger und dann gings schnurstracks gen Bad Hersfeld.