Sonntag, 10. März 2024
Kreisliga A1 Hersfeld-Rotenburg (9. Liga)
Sportplatz, Bebra-Solz
SG Nentershausen/Weißenhasel/Solz –
SG Aulatal II [2:4]
70 Zuschauer


„Ich bin ein Dorfkind und darauf bin ich stolz, denn wir Dorfkinder sind aus gutem Holz, ich bin ein Dorfkind, was kann′s schöneres geb'n? Als aufm Land zu Leben!“
Gleich zu Beginn meiner Recherche über den Bebraer Ortsteil stellte ich fest, dass das Örtchen Solz mit seinen rund 700 Einwohnern ein schönes und gemütliches Fleckchen Erde in unserem Landkreis ist. Die Informationslage wird über die sehenswert gestalteten Internetseiten "heimatverein-solz.de" und "unser-solz.de" hervorragend abgedeckt und somit hatte man im Vorfeld viel Lesestoff, um sich für den heutigen Tag vorzubereiten. Ersterwähnungen und weiteres Gedöns erspare ich euch zwar, aber auf «Adam von Trott zu Solz» muss bei einem Besuch in Solz natürlich etwas näher eingegangen werden. Der Adam entstammte aus einer Familie des hessischen Uradels, die ihren Stammsitz in den Dörfern Solz und im nahegelegenen Imshausen hatte. Maßgeblichen Bekanntheitsgrad erreichte er als Widerstandskämpfer und er war in enger Zusammenarbeit mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg am Attentatsversuch vom 20. Juli 1944 beteiligt. Elf Tage nach der späteren Verhandlung vor dem Volksgerichtshof wurde Adam von Trott zu Solz am 26. August 1944 im Alter von 35 Jahren im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Es folgt nun ein krasser, aber notwendiger Return zum eigentlichen Thema und das soll bei all der dunklen Vergangenheit nun endlich „Fußball“ heißen! Der Slogan „Auf nach Solz – heimwärts rollt´s“ entstammt aus dem Volksmund, da man sich bei der Anfahrt nach Solz auf knapp 400 Meter Normal-Höhe-Null bewegen muss. Man braucht bei dieser Höhe zwar noch keine Sauerstoffmaske, für unsere Gefilde ist dies aber schon recht stattlich. Die 700. Bude galt es heute einzutüten, was kein Hexenwerk darstellt, für mich und mein verkorkstes Leben aber ganz gut ist. Der Sportplatz in Solz befindet sich direkt an der Bebraer Straße, daher der gleichnamige Name des Sportgeländes. An sich ist das Teil nen schönes Ding, für den kalten Wind und die dementsprechenden Temperaturen konnte die feine Anlage ja schließlich auch nix. Das Vereinsheim befindet sich auf einer Anhöhe mit einer dazugehörigen Terrasse. Von hier lässt sich das muntere Treiben auf dem „exzellenten“ Rasen wunderbar beobachten und anfangs lief es für die heimische SG Nentershausen/Weißenhasel/Solz auch ganz gut. Der Führungstreffer für die grün-schwarzen Gastgeber fiel kurz vor der Halbzeit und dementsprechend positiv gestimmt konnte man in die Kabine gehen. Mit Beginn der zweiten Halbzeit fand die zweite Mannschaft der SG Aulatal aber zusehends besser ins Spiel, konnte ausgleichen und kurz danach gar in Führung gehen. Der sehenswerte Ausgleichstreffer zum 2:2 markierte das letzte Tor der Heimmannschaft am heutigen Tag. Im weiteren Spielverlauf konnten die Gäste noch auf 2:4 erhöhen und nahmen die Punkte mit hinab ins Tal. Überschattet wurde die Partie von dem Eklat, dass es bereits zur Halbzeit keine Bratwürstchen mehr gab und der ersehnte Wursttest im Richelsdorfer Gebirge ausfiel. Mer hot's net leicht uff däe Weld!